Mit dem Wiederaufbau des Lindner-Motorwagens Nr.9 hat der Verein Historische Straßenbahn sein erstes großes Ziel erreicht. Nun geht es an das zweite Projekt - den passenden Beiwagen.
Das Jahr 1880 war die Geburtsstunde der Potsdamer Straßenbahn. Auf drei Linien (diese Strecken werden heute alle noch bedient) rollten
erstmals Straßenbahnwagen durch die Stadt. Anders als heutzutage wurden die 29 kleinen Wagen jedoch noch von Pferden gezogen.
Als im Jahre 1907 der elektrische Strom bei der Straßenbahn Einzug hielt, hatte die Pferdebahn ausgedient. Die meisten Pferdebahnwagen wurden verschrottet, neun von ihnen jedoch als Beiwagen für
den elektrischen Betrieb umgebaut. Dazu gehörten auch fünf vierfenstrige Wagen aus der Wagenfabrik Ludwigshafen.
In der Werkstatt Holzmarktstraße wurden die Wagen mit neuen Untergestellen, Plattformen und Seitenwänden ausgestattet und erhielten zudem veränderte Dächer und Bremsausrüstung. Geliefert wurden die neuen Bauteile von der Waggonfabrik Lindner in Ammendorf, die auch die Triebwagen der ersten Generation für Potsdams Elektrische herstellte. Diese fünf Beiwagen kannte man fortan als "Kaiserwagen".
Sie bekamen bei der Elektrischen Straßenbahn die Nummern 31 bis 35 und waren bis kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges im Einsatz. Alle Wagen dieser Serie wurden auf Befehl des Oberbürgermeisters Friedrichs im Kampf mit der Roten Armee im April 1945 als Barrikaden verwendet und dabei völlig zerstört.
Der Verein Historische Straßenbahn Potsdam e.V. möchte nun zur Vollendung eines kompletten Straßenbahnzuges aus der Kaiserzeit schreiten und auch mit dem Wiederaufbau eines Kaiserwagens beginnen. Während für den Triebwagen noch zahlreiche Originalteile zur Verfügung standen, handelt es sich beim Kaiserwagen um einen Neuaufbau. Für den Wiederaufbau stehen Fotografien und Pläne in ausreichender Zahl zur Verfügung und auch das technische Know-how ist nach dem Wiederaufbau des Triebwagens Nr. 9 nachgewiesen.
Aus Frankfurt am Main konnten im Dezember 2014 bereits zwei bislang in der Hauptwerkstatt unter einem Hilfsfahrwerk genutzte Radsätze kostenfrei übernommen werden. Damit ist gewissermaßen der „Grundstein“ für den Beiwagen gelegt.
Helfen auch Sie mit, den Straßenbahnzug aus der Kaiserzeit wieder auferstehen zu lassen. Jede Spende bringt uns diesem Ziel ein Stück näher.
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Ronny Winter | Anett und Steffen Schwarz